Sternsinger Obermarchtal berichten von der diesjährigen Sternsingeraktion (Artikel und Bild von Friedrich Hog, Schwäbische Zeitung, Copyright für Artikel und Bild liegen bei ihm)

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Obermarchtal – Die am Sonntag von Pfarrer Gianfranco Loi ausgesandten Sternsinger haben am Feiertag anlässlich der Heiligen Drei Könige im Münster von der diesjährigen Sternsingeraktion berichtet. Der Münsterpfarrer hat 11 Sternsingerkinder geehrt, die seit zehn, sechs und fünf Jahren bei den Sternsingern aktiv sind.

Der sehr gut besuchte Gottesdienst im Münster in Obermarchtal hat mit dem gemeinsamen Einzug von Pfarrer Gianfranco Loi und den Sternsingerkindern begonnen, die in Erinnerung an die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar in sechs Gruppen aufgeteilt in Obermarchtal, Mittenhausen und Rechtenstein den Menschen den Segen gespendet haben. Gregor Simon hat als Organist und Kantor den Gottesdienst begleitet. Die Gaben der Weisen aus dem Morgenland, die sie dem Jesuskind dargebracht haben, waren Gold als Bekenntnis, dass der Neugeborene ein König ist, Weihrauch für seine Bedeutung als Sohn Gottes sowie Myrrhe als Symbol dafür, dass Jesus als Erwachsener am Kreuz sterben wird.

In seiner Predigt berichtete Pfarrer Loi, dass die Kinder in Italien am Morgen des 6. Januar Geschenke in ihren Schuhen oder Socken erhalten. Auch er habe diese als Kind von seinen italienischen Eltern bekommen, und am 6. Dezember in vergleichbarer Art und Weise von seinen deutschen Nachbarn. Die italienische Tradition sei der guten Hexe Befana (Epifana) geschuldet, die gemeinsam mit den Königen zum Stall nach Bethlehem kommen wollte. Da sie auf ihrer Suche nach einem Geschenk für das Jesuskind zu viel Zeit benötigt habe, seien Caspar, Melchior und Balthasar ohne sie abgereist. Doch Befana beschenke nun in der Nacht auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind alle Kinder, da jedes Kind theoretisch der gesuchte Messias sein könnte. Die Sterndeuter hingegen hätten dem Jesuskind bereits kurz nach dessen Geburt gehuldigt, also ihm gegenüber ihre Verehrung zum Ausdruck gebracht. So wie die drei Weisen aus dem Morgenland mit Freude im Herzen in ihren Alltag zurückgekehrt seien, und in jedem Menschen Christus erkannten, seien auch die Obermarchtaler Sternsingerkinder mit Freude und Dankbarkeit ins Münster zurückgekehrt. „Wir Christen sind keine freudlosen Menschen“, sagte Pfarrer Loi. Damit verbunden muss immer auch sein die Anerkennung der Würde aller Menschen, damit niemand mehr verhungern, leiden oder im Meer ertrinken muss.

Zu diesem Zweck haben die Obermarchtaler Sternsinger von den Einwohnern über 4400 Euro erhalten, die sie, ergänzt durch die Kollekte des Gottesdienstes, insbesondere an eine Armenschule in Argentinien und ein Heim für behinderte Kinder in Tansania spenden. In guter Tradition hat Pfarrer Loi am Dreikönigstag noch Dreikönigswasser und Salz gesegnet. Je eine Urkunde und ein T-Shirt der Sternsingeraktion erhielten für zehn Jahre Sophia Fundel, Jana Schelkle und Judith Schelkle. Für sechs Jahre erhielten diese Ehrung Greta Eller, Linus Eller, Isabel Faad, Florian Schwendele und Franziska Stöhr, deren Ehrung für fünf Jahre Corona geschuldet im Vorjahr ausgefallen war. Für fünf Jahre ehrte der Geistliche Jara Guminy, Lea Holder und Yasmin Kaminska. (Friedrich Hog)