Diakon Frank Straub aus Stuttgart-Heslach stellt sich vor

(Artikel und Bild von Friedrich Hog - Schwäbische Zeitung 29. März 2022)

(c) Foto: Friedrich Hog, Schwäbische Zeitung

Große Freude im sehr gut besuchten Münster Obermarchtal

Obermarchtal – Im Rahmen der Eucharistiefeier am Sonntag hat sich Frank Straub als neuer Diakon der Seelsorgeeinheit Marchtal vorgestellt. Für ein Jahr wird er von Pfarrer Gianfranco Loi auf seine Priesterweihe vorbereitet. Der Prinzipal hieß den Diakon gut eine Woche nach seiner Diakonweihe im sehr gut besuchten Münster zu seiner letzten Ausbildungsstation mit wegweisenden Worten herzlich willkommen.

Für die Kirchengemeinde sprach Elisabeth Siegle als gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats den Willkommensgruß für den neuen Diakon, den sie im wunderschönen Münster begrüßen durfte. Frank Straub selbst stellte sich kurz vor. Der 41-jährige war in seiner Jugend so gar nicht katholisch, eher dem Fußball zugeneigt, und hat für drei Jahre als Wirtschaftsinformatiker in der Innerschweiz gearbeitet. Im Rahmen seiner dortigen Tätigkeit hat er 2014 seine Berufung entdeckt. Zuvor war er in der Landesjustiz Baden-Württemberg beruflich engagiert. „Eigentlich dachte ich, in der Schweiz mit meiner damaligen Freundin eine eigene Familie zu gründen. Doch dann ging die Beziehung auseinander. Erst danach habe ich mir die Frage der Berufung zum Priester gestellt“, sagt Frank Straub, der sich eine Rolle als Ehemann und Familienvater auch hätte vorstellen können. Nach einer neunmonatigen Prüfung war ihm klar, „Gott ruft mich“.

Pfarrer Gianfranco Loi trug, mitten in der Fastenzeit, sein rosa Gewand, bei dem das Weiß von Ostern schon durch das Violett der Fastenzeit durchschimmerte. Auch wenn es einem im dritten Coronajahr angesichts des Krieges Putins in der Ukraine mit täglich vielen Todesopfern schwer fallen mag, sich zu freuen, wusste der Pfarrer doch einige Punkte, die Anlass zur Freude geben können. Er nannte den aufkeimenden Frühling, den neu zur Seelsorgeeinheit gestoßenen Diakon, das Gefühl, dass ihm das rosa Gewand besonders gut stehe sowie die Beziehung zu Gott - alles Impulse, die Freude ermöglichen.

Auf das von Diakon Johannes Hänn vorgetragene Evangelium vom barmherzigen Vater ging Pfarrer Loi ebenfalls ein, und nannte fünf Punkte, die er auch den Kommunionskindern der dritten Klasse aufgezählt hat. Der jüngere Sohn des Vaters ging in sich und erkannte seine Fehler, sein Fehlverhalten tat ihm leid, er will es nicht wieder tun, er bittet den Vater um Vergebung und macht es wieder gut mit einer Umarmung.

Auch die sieben Werke der Barmherzigkeit fanden für die Gottesdienstbesucher und den neuen Diakon Eingang in die Predigt, Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke besuchen, Gefangene besuchen, Tote bestatten. Hinzu traten die sieben geistigen Werke der Barmherzigkeit, die Unwissenden lehren, die Zweifelnden beraten, die Trauernden trösten, die Sünder zurechtweisen, den Beleidigern gerne verzeihen, die Lästigen geduldig ertragen, für die Lebenden und Verstorbenen beten.

Mit einem Zitat von Mutter Teresa, „seid gütig und barmherzig. Lasst keinen zu Euch kommen, ohne dass er besser und glücklicher wieder geht. Seid lebendiger Ausdruck der Güte Gottes: Güte in Eurem Gesicht, Güte in Euren Augen, Güte in Eurem Lächeln, Güte in Eurem warmen Gruß“, vollendete Pfarrer Loi seine Predigt.

Er hat mit dem von ihm geschlagenen Bogen den Gottesdienstbesuchern das Rüstzeug mit auf den Weg gegeben, mit dem sie die zunehmend schwierigen Zeiten meistern können. Es sind auch für die Kirche kritische Zeiten, Zeiten, in denen offensichtlich Diakon Frank Straub seinen Kopf nicht in den Sand stecken, sondern gerade jetzt, wo es schwierig ist, Gottes Wort verkünden möchte. Für jegliche denkbaren Szenarien in den kommenden Monaten erhielten die Gottesdienstbesucher ein wahres Wort, an dem sie sich orientieren können. Frank Straub als neuer Diakon zeigte sich bereit, nach dem späten Studium der Theologie in Tübingen und Augsburg nun auch „mit Enthusiasmus und Abenteuerlust von Herzen gerne“ die weiteren Schritte zur Priesterweihe im Sinne der geistigen Gaben seines Prinzipals umzusetzen. (Friedrich Hog)